1288 |
Erste urkundliche
Erwähnung des Ortes. In einer Schenkungsurkunde für das
Deutsche Haus in Plauen wird ein „frater Nicolaus des Bele“,
d.h. Ordensbruder Nicolaus aus Pöhl, genannt. |
1333 |
Erster urkundlicher
Nachweis über eine Kirche in Pöhl: Herr Johanz, der itzund
pharrer da ist. |
1418 |
Es bestehen zwei
Herrensitze. Auf dem einen, dem oberen, aus ihm ging das
spätere Rittergut hervor, sitzen Volkel und Hans Röder, auf
dem anderen, dem unteren, Friedrich von Kospode. |
1569 |
Ein erstes Schullocal
wird erwähnt, Schulmeister ist Hanns Encke. |
1581 |
Caspar Röder kauft den
unteren Herrensitz von Siegmund von Dölau und vereinigt
beide Herrensitze in einer Hand. |
1641 |
Im Dreißigjährigen Krieg
wird der Ort von kaiserlichen Truppen erst geplündert und
dann fast völlig eingeäschert. |
1661 |
Weihe der 1641
niedergebrannten und nunmehr unter großen Opfern Neuerbauten
Kirche. |
18.Jahr. |
Im Nordischen Krieg
1706/07 zwischen August dem Starken und dem schwedischen
König Karl V.und im Siebenjährigen Krieg 1756-1763 leiden
vor allem die Pöhler Bauern unter Einquartierung, Zahlung
von Kontributionen, Verpflichtung zu Schanzarbeiten und
Vorspanndiensten und Lieferung von Getreide, Stroh und
Lebensmitteln. |
1806 |
Auf dem Durchmarsch
befindliche französische Truppen plündern im Dorfe, u.a.
besonders brutal im Pfarrhaus. |
1809 |
Der Familienbesitz der
Röder geht wegen Aussterbens im Mannesstamm und infolge
Heirat an die Familie von Bodenhausen aus Brandis über. |
1813 |
Pöhler Baumwollspinner
richten mit anderen vogtländischen Leidensgenossen eine
Bittschrift an den sächsischen Landesherrn zur Linderung
ihrer Not. |
1829 |
Vier Bauerngehöfte und
ein kleines Wohnhaus werden Opfer eines Großfeuers. |
1855 |
Die Schülerzahl der
Pöhler Schule, zum Schulbezirk gehören noch Helmsgrün,
Neudörfel, Jocketa und Möschwitz, steigt auf 255. Sie werden
vorerst noch von einem (!) Lehrer unterrichtet. Möschwitz
scheidet 1859 wegen des Baues eines eigenen Schulgebäudes
aus dem Schulverband aus. |
1861 |
Einweihung eines neuen
Schulgebäudes in Pöhl. |
1907 |
Aufstockung des 1550
erbauten Herrenhauses im Stile der Neurenaissance. |
1921 |
Ein drei Wochen
währender Schulstreik wegen Suspendierung eines jungen
Lehrers erregt sachsenweit große Aufmerksamkeit. |
1945 |
Das Rittergut wird
enteignet und geht als Staatseigentum in Volkseigentum über.
Im Zuge der Bodenreform entstehen drei Neubauernstellen. Auf
dem Gelände der Eisengießerei entsteht ein kleiner
Reparaturbetrieb für landwirtschaftliche Maschinen, aus dem
sich der Maschinenbaubetrieb Fa. Heinz Lehmann entwickelt. |
1947 |
Aus der vierklassigen
Dorfschule wird eine achtklassige Grundschule. |
1949 |
Gründung einer
Sportgemeinschaft, später „Traktor Pöhl” genannt. |
1950 |
Im ehemaligen Herrenhaus
- es dient nach 1945 als Unterkunft für Umsiedler und
Bomben-geschädigte - entsteht durch umfangreichen Umbau ein
Kindergenesungsheim (1957 aufgelöst). |
1953 |
Großes Schul- und
Heimatfest, u.a. mit Festzug und Volksfest, Umbenennung des
Charlottenturmes in Julius-Mosen-Turm, Ausstellung
einheimischer Künstler, heimatkundliche Dia-Vorträge und
Schulsportfest. |
1954 |
Ein großes Hochwasser
überschwemmt die Triebwiesen und das gesamte Gelände der
Eisengießerei und der Fa. Lehmann. 1955 erlebt Pöhl erneut
ein Hochwasser. |
1958 |
Im Januar beginnt der
Bau der Talsperre. Die Eisengießerei wird nach Herlasgrün
verlagert, die Fa. Lehmann nach Jocketa. Die Umbettung der
Toten des Friedhofs ist am Jahresende im Wesentlichen
abgeschlossen. |
1960 |
Im Laufe des Jahres
siedeln die Pöhler Einwohner um, die Mehrzahl nach Jocketa,
aber zahlreiche Familien auch nach Plauen und Herlasgrün,
einzelne Familien nach anderen Orten des Vogtlandes und
darüber hinaus. Die Letzten verlassen den Ort 1961.Die
Schule zieht am 31. Oktober zunächst in eine provisorische
Unterkunft (Baracke) nach Jocketa um, weil die dort zu
errichtende Schule noch nicht fertig gestellt ist. |
1961 |
Am 24. März - fast auf
den Tag genau 300 Jahre nach ihrer Widerweihe nach dem
Dreißigjährigen Krieg - fiel die Pöhler Kirche einer
Brandstiftung durch Kinder zum Opfer. |
|
Mit dem 1. August 1961 hört auf Beschluss
des Ministerrates der DDR die politische Gemeinde Pöhl auf
zu bestehen. |